Montag, 22. Dezember 2014

Erbärmlicher Abstieg - Miserable descent

German and English:

In Zeiten ökumenischer Gespräche, relativ häufiger Treffen des Papstes von Rom mit dem  Oekumenischen Patriarchen von Konstantinopel, wo sie sich regelmäßig in  den Armen liegen, den Bruderkuss austauschen und sich in Bekundungen der gegenseitigen Ehrerbietung übertreffen, in Zeiten wie diesen ist es ein Unding, wenn ich mir von einem orthodoxen Pfarrer sagen lassen muß:
 "Erbärmlich, so ein Abstieg in den Hafen der Groß- und Machtkirche."
Und das nur, weil ich jetzt in Gemeinschaft mit römisch-katholischen Christen lebe, bete, Gottesdienst feiere.
So kann man nur reden, wenn man in Kategorien von Erhabenheit und Minderwertigkeit in Bezug auf die beiden Kirchen denkt. Ich kann so nicht mehr denken. Keine der beiden - Römisch Katholische und Orthodoxe Kirche - sehe ich als der anderen gegenüber erhaben oder minderwertig an. Beide sind die Eine Heilige Katholische und Apostolische Kirche, sind  (mit andern) der Leib Christi.
So bedeutet mein Wechsel von einer Schwesterkirche zur anderen auch keine Wertaussage über die beiden Kirchen. Es ist eher die Frage danach wo, in welcher Ausprägung des christlichen Glaubens ich authentischer leben und glauben kann. Und diese Frage muß jeder für sich selbst beantworten. Und jeder der das tut, sollte es tun dürfen, ohne dafür despektierlich behandelt zu werden.  

In times of ecemenical dialog, relatively frequent meetings between the Pope of Rom and the Ecumenical Patriarch of Konstantinopel, where they hug each other, exchange the fraternal kiss and exceed each other in expressions of mutual deference, in times as these it is preposterous if I have to hear from an orthodox priest:
"Miserable such a descent to the haven of that Church enslaved by magnitude and power."
And this only because I now live, pray and celebrate worship together with roman-catholic christians.
You can only say so if you think in categories of grandeur and inferiority concerning the two churches.  I can't think so anymore. I consider neither the Roman-Catholic nor the Orthodox  Church as above or inferior compared with the other. Both are the One, Holy, Catholic and Apostolic Church, are (together with other christians) the Body of Christ.

So my change from one of the Sisterchurches to the other doesn't mean a statement of worth refered to both of the Churches. It's rather the question where and in which shaping of the christian  faith I can live and believe more authenticly. This question every one has to answer for himself. And no one should be allowed to do so without being treated contemptuous.

Freitag, 19. Dezember 2014

Ergänzung und Korrektur - replenishment and correction

(german & english)

In einem sind sich die 3 großen Kirchen alle gleich:

sie alle geben sich der Täuschung hin, sie seien auf Ergänzung und Korrektur durch die anderen nicht angewiesen.

In one respect the 3 great Churches are the same:

all of them abandon themselves to the deception they would not need the replenishmient and correction through the others.

Kirche versus Gottesdienstraum

Warum ich es nicht mag, den Begriff "Kirche" durch den Begriff "Gottesdienstraum" zu ersetzen:

"Gottesdienstraum" klingt mir zu sachlich und funktional,  ein Raum, den man hauptsächlich für bestimmte Anlässe und Veranstaltungen benutzt, wie die Kaninchenzüchter einen "Versammlungsraum" haben für ihre Treffen, wir wie eine Küche zum Kochen, ein Bad zum Duschen, ein Wohnzimmer zum Relaxen haben.
"Kirche" ist mehr. Ein ausgesonderter Raum, ein heiliger Raum, ein im Idealfall geweihter (und nicht nur "eingeweihter") Raum, auf alle Fälle ein besonderer, aus dem Alltag herausgenommener Raum. Wenn in der Orthodoxen Kirche etwa der Priester (egal ob während der Vesper, dem Morgengottesdienst, der Göttlichen Liturgie oder anderer Gebetszeiten) mit dem Weihrauchfaß durch die Kirche geht und den ganzen Raum und seine Grenzen abschreitet, schneidet er quasi diesen Raum aus dem ihn Umgebenden, das Heilige aus dem Unheiligen heraus. Dieses ist, heißt das, ein besonderer Raum. Anders, als die andern Räume, in denen wir leben.

Die Kirche ist zu allererst ein Raum des Gebetes. Des gemeinschaftlichen Gebetes. Hier begegnen wir Gott in einer Intensität, wie wir sie nur schwer anderswo erfahren. Nicht, weil Gott uns anderswo und überhaupt überall nicht begegnen könnte, sondern weil wir im unserer Schwäche dieses "Hilfsmittel" des besonderen geweihten Raumes brauchen, er uns Hilfe ist. Und diese Hilfe haben, wenn wir Glück haben, Menschen bereits seit Jahrhunderten hier erfahren.
Es gibt sogar Leute die sagen, sie könnten es spüren, ob in einer Kirche etwa viel oder wenig gebetet wurde/wird.

Die Kirche ist des weiteren ein der Ort der Begegnung mit Gott in Wort und Sakrament. Sicher, wir können Gottes Wort auch zu Hause lesen und werden es hoffentlich auch täglich tun. Aber nichts dringt so tief ins Herz, als wenn es uns gesagt, zugesprochen wird. Und das geschieht hier in der Kirche, dem Ort der "Herausgerufenen", wie man Kirche (ekklisia in der griechischen Sprache des Neuen Testamentes) übersetzen könnte. Und hier (und in der Regel nur hier) empfangen wir Gott selbst in Leib und Blut im Sakrament des Altares, nehmen ihn leiblich in uns auf. Das ist eine einzigartige Begegnung, die es in der Regel nur in der Kirche gibt. Und dieses allsonntägliche  Geschehen der leiblichen Gegenwart Gottes heiligt diesen Raum, die Kirche, auf nicht zu beschreibende Weise. In römisch-katholischen Kirchen wird der Leib des Herrn sogar im Tabernakel aufbewahrt, so daß die Kirche zu allen Zeiten ein heiliger Raum der Gegenwart Gottes ist, wie es kein anderer Ort der Welt sein kann (es sei denn, man trägt die Eucharistie dort hin).

Die Kirche ist weiterhin ein Ort der Gemeinschaft. Anders als zuhause bete ich hier in der Gemeinschaft der Herausgerufenen, was eben diesen Raum zum Ort der Herausgerufenen, zur Kirche macht. Wenn Gott in den Gaben der Eucharistie leibhaftig gegenwärtig ist, so ist er in der Kirche des weiteren gegenwärtig in seinem Leib der sich versammelnden Gemeinde, was wiederum diesen Raum einzigartig und heilig macht, weil dieses gemeinschaftliche Ereignis, dieses praktische Leib-Christi-sein in der Regel hier geschieht.

Nun könnte man, wenn man wollte, all das auch in den Zusammenhang des Begriffes "Gottesdienstraum" bringen. Aber indem dieser Wortteil "Raum" dabei steht, wird der  Gottesdienstraum quasi in eine Reihe gestellt mit all den verschiedenen Räumen, die wir nutzen. Und die Besonderheit, Einzigartigkeit, Heiligkeit dieses einen Raumes wird nicht so deutlich.
Wenn ich aber von der Kirche rede, dann ist dieser Begriff der "Heiligkeit" sofort impliziert und die gedankliche Verbindung hergestellt zum Leib Christi, der wir selber sind und den wir hier empfangen. Warum auch muß man durch bald zweitausend Jahre geprägte und mit bestimmtem Inhalt versehene Begriffe ohne Not ändern und durch so blasse neuzeitliche Worte ersetzen? Ist es da verwunderlich, wenn ich dahinter eine gewisse gestörte Beziehung zu dem Begriff "Kirche" vermute (schließlich steht er zusätzlich auch noch für die Institution)?

Und weil ich Überspitzungen liebe, sage ich zum Schluß: Die Kirche ist nicht der eine Raum mit besonderer Nutzung neben anderen Räumen, die wir andersartig nutzen, sie ist DER EINE Raum, den wir brauchen wie keinen anderen, weil uns Gott hier in einzigartiger Weise begegnet.
Und sie ist auch unter der Woche, wenn kein Gottesdienst stattfindet, Ort der besonderen Gegenwart Gottes, nicht nur, wenn dort Gottesdienst gefeiert wird.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Rückblick auf einen Gottesdienst

Ort:                              Evangelische Kirche von Hessen und Nassau

Anlaß:                         Verabschiedung eines mir (Facebook-)befreundeten Pfarrers aus dem                                                     Pfarrdienst und dem Dienst als Dekan

Mitwirkende (u.a.):     Eine Pröpstin mit der Mentalität einer schwäbischen Hausfrau (Selbstaussage)




Diese Verabschiedung erregte mir schon im Vorfeld ein Grummeln im Magen, weil sie zeitlich kollidierte mit dem Adventskonzert und anschließenden Gottesdienst der römisch-katholischen  Nachbargemeinde. Das wirft schon mal kein gutes Licht auf ein geschwisterliches ökumenisches Miteinanders. sondern deutet eher auf Gleichgültigkeit hin.

Den gesamten Gottesdienst empfand ich nicht als besonders festlich, da habe ich weit Besseres in evangelischen Kirchen erlebt. Außer der Orgel (diese sehr gut gespielt, nur etwas sehr langsam insgesamt) erklang keine andere Musik. Wo war denn der viel gerühmte Chor dieser lebendigen und wachsenden Gemeinde (Selbstaussage der Pfarrerin anläßlich einer Werbung für den Chor)? Gibt es sonst niemand in Frankfurt, den man hätte bitten können, den Gottesdienst musikalisch zu bereichern?
So war dies eher eine würdig inszenierte und an manchen Punkten sehr bewegende Abschiedsveranstaltung mit religiösen Elementen durchsetzt, als ein Gottesdienst - zumal er ohne Abendmahlsfeier und damit eh kein vollständiger Gottesdienst war.
Auch das: wo waren eigentlich die Konfirmanden der Gemeinde, wieso hat man die nicht eingebunden, oder die Kinder der vielen Kindertagesstätten? Überhaupt, wo war die junge Generation dieser "lebendigen Gemeinde"? Haben sie etwa an ihrem monatlich stattfindenen Krabbelgottesdienst genug? Wieso haben diese alle nicht ihren Pfarrer verabschiedet? Wieso hat man sie nicht eingebunden?

Der Abschiedsgottesdienst begann mit einem etwas unbeholfen wirkenden Einzug der Mitwirkenden (die, nebenbei bemerkt, bis hin zum Hausmeister, alle namentlich, auf dem Liedblatt aufgeführt worden waren, so daß mich dieser Zettel sehr an die Programme erinnerte, die wir früher immer im Theater bekamen - als wäre der Gottesdienst eine Showveranstaltung, bei der alle Mitwirkenden bis hin zum Beleuchter und der Souffleuse namentlich erwähnt werden müssen).Bei so einem Einzug merkt man, daß diese Kirche mit Einzügen und feierlichen Prozessionen keine Übung mehr hat. So wirkte den etwas später das Holen der Altarbibel zum Lesepult zwecks Evangelienlesung etwas seltsam - nicht wie eine feierliche Prozession des Evangelium, das Christus symbolisiert, in die Mitte der Gläubigen, sondern eher wie das schnell-noch Holen- von etwas, das man vergessen hatte, vorher an seinen rechten Ort zu legen.  Der Lektor, ein Mitglied des Kirchenvorstandes, der sowohl die Versammelten am Anfang begrüßte und später das Evangelium las,  tat dies leider sehr leise, fast schüchtern und schwer verstehbar, trotz eingeschalteter Mikrofonanlage.

Die Predigt des zu Verabschiedenden war persönlich gehalten, dem Anlaß angemessen, und doch am vorgegebenen Predigttext des Sonntags orientiert, was mir sehr gefällt. Sie zauberte manches Schmunzeln auf die Gesichter und war, wie immer, gut und sorgfältig ausgearbeitet und formuliert.

Die Ansprache der Pröpstin, zu der sie selbst am Ende (und das allein und nur sie) "Amen" sagte, und ihr sonstiges Auftreten haben mich nicht überzeugt, sondern eher abgeschreckt. Dauernd sprach sie, im Rückblck auf die Dekansarbeit des zu Verabschiedenden, von dessen "Kollegen".  Warum nicht von seinen Mitbrüdern und Mitschwestern im Amt? Warum dieser Begriff, der heute so banal und alltäglich klingt und eher eine Sach-, als eine Inhaltbeschreibung darstellt für unsere (nicht mehr des Latein mächtigen) Ohren. Wollte man das so durchziehen, dann sollte man zu Predigtanfang auch die "Damen und Herren" begrüßen und nicht irgendwelche "Brüder und Schwestern".  Aber das paßt natürlich zu einer säkularisierten Kirche, die auch keinen Bischof mehr kennt (wie neutestamentliche Gemeinden) sondern nur einen "Kirchenpräsidenten" - als wäre diese Kirche ein Fußball- oder Kaninchenzüchterverein. Auch die Kirche wurde mehrmals nicht "Kirche" genannt, sondern "Gottesdienstraum". Wieder diese funktionale Beschreibung von etwas, das doch geistlichen Wert haben sollte. Aber nein, hier ist die Kirche eben ein Raum neben anderen in der Gemeinde, freilich einem bestimmten Zweck zugeordnet, wie das aber Küche, Seminarraum, Büro oder Toilette auch sind. Dabei hat es doch seinen Sinn, daß man diesen mehrbedeutigen Begriff "Kirche" gleichermaßen für die Versammlung der von Gott Herausgerufenen (ekklisia, wie es im griechischen heute noch für beides auch verwandt wird) und das Gebäude verwendet, in dem diese sich versammelt. Der Raum der Kirche bekommt so etwas ganz Besonderes, Einzigartiges, was ihn von allen anderen Räumen, die wir nutzen, unterscheidet. Gut, wir können auch im Schweinestall (Luther) beten. Aber ob das für unsere Gottesdienste und Eucharistiefeiern, die in der römischen Kirche Heilige Messe und in der Orthodoxie Göttliche Liturgie genannt und damit besonders liebevoll und ehrfürchtig benannt werden, angemessen ist, ist sehr fraglich. Sind unsere Gottesdienste nach biblischen Verständnis doch ein Abbild des Himmlischen Gottesdienstes und werden in Gemeincshaft mit allen Heiligen und Engeln gefeiert. Keiner würde auf die Idee kommen, im Schweinestall zu heiraten; im Gegenteil, da wird ein Raum besonders festlich hergerichtet. Beim Gottesdienst geht alles, scheinbar. Da braucht man auch keine Kirche, keinen besonderen, extra dafür geweihten Ort, da reicht ein "Gottesdienstraum".
Ziemlich zum Schluß des Gottesdienstes leistete sich die schwäbische Hausfrau noch ein bon mot. Sie kündigte an, daß nun noch einige Grußworte hier in der Kirche erklingen würden, doch zuvor würden sie, die "Fräckchenträger" kurz hinausgehen und ihre "Fräckchen" - die Talare, wie sie dann erklärend einschob - ausziehen. Und wollte sic schier tot lachen über ihren Witz. Man mag das harmlos und sogar amüsant finden. Ich sehe darin allerdings mehr. Die Evangelische Kirche kennt keine wirklich liturgischen Gewänder mehr. Bloß nicht etwas beibehalten, was auf so etwas wie ein ordiniertes, gar geweihtes Amt hinweisen könnte. Nur alles nivellieren. Selbst die letzte schwache Erinnerung an ein liturgisches Gewand (komisch, in ökumenischem Kontext tauchen evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen gern in diesem Gewand auf, auch wenn sie gar keine liturgische Funktion wahrnehmen) wird kontakariert, indem man es in aller Öffentlichkeit der Lächerlickeit preisgibt: "Fräckchen". In der Orthodoxie werden beim Anlegen der liturischen Gewänder (etwas abgeschwächt bei den Katholiken auch, glaube ich) Bibeltexte rezitiert und Gebete gesprochen, bestimmte Teile der Kleidung werden vor dem Anlegen geküßt. Alles hat eine bestimmte symbolische Bedeutung, ist Predigt für die Augen. Überhaupt wird ja anders als in evangelischen Gottesdiensten, bei den älteren beiden großen Kirchen mit Leib und Seele gebetet, werden alle Sinne in das Gebet einbezogen, bis dahin, wie man würdig und angemessen vor Gott dasitzt. In einer orthodoxen Kirche wird man keinen Gläubigen finden, der etwa mit übergeschlagenen Beinen dasitzt, vielleicht noch die Arme bequem auf dem Nachbarstuhl abgestützt. Auch der Körper redet. Und Inneres und Äußeres stehen in engem Zusammenhang. Leider ist da auch die durchschnittliche römische Gemeinde nicht mehr so stilsicher. Aber in einer evangelischen Kirche sizen ja selbst die Pfarrer mit übergeschlagenen Beinen da, während sie Gott Loblieder singen und manche Gemeindeglieder sitzen gar in der Art, daß der Knöchel des einen Beines auf dem Knie des anderen (vielleicht noch wippend) ruht. Und dabei "Tochter Zion" singen. Das ist einfach ungehörig und unangemessen und der Würde des Anlasses nicht gemäß. So kann man im Theater sitzen, in einer Show, bei einem Seminar, im Sessel bei der abendlichen Fernsehunterhaltung. Wenn man im Gottesdienst so sitzt, zeigt man, wie sehr im eigenen Verständnis der Gottesdienst zu solcherart Veranstaltungen verkommen ist.

Kurz und gut, oder lang und schlecht, die Erfahrung des vergangenen Sonntags hat mich dazu gebracht zu sagen: Ohne Not gehe ich nicht wieder so schnell in einen evangelischen Gottesdienst. Ich ärgere mich zu sehr. es tut mir nicht gut. Und warum soll man sich etwas aussetzen, was einen herunterzieht, wenn man nicht dazu gezwungen ist?


Für meine evangelischen Freunde

Das Folgende ist mir sehr wichtig im Blick auf meine evangelischen Schwestern und Brüder:

Sollte ich mich hier jemals kritisch äußern gegen die Evangelische Kirche (EKD), so geht das in der Regel nicht gegen konkrete, noch dazu mit mir befreundete Personen, sondern gegen die Institution Evangelische Kirche allgemein.  Diese Unterscheidung ist mehr sehr wichtig. In meinen Augen gibt es nur den EINEN Leib Christi, die EINE Heilige, Katholische und Apostolische Kirche, zu dem/der meine evangelischen Geschwister selbstverständlich dazugehören (wenn sie denn wollen). Wenn ein evangelischer Christ Christus in seinem Herzen trägt, dann hat er  in Ihm alles, und leidet keinen Mangel - und doch sind, meiner Meinung nach,  die EKD und ihr Glaube defizitär. Zu vieles, was für KIRCHE unabdingbar ist seit neutestamentlichen Zeiten, hat diese Glaubensgemeinschaft in ihrer relativ kurzen Geschichte (im Vergleich zu 2000 Jahren Kirche) über Bord geworfen und rühmt sich dessen fröhlich und kampfhaft/krampfhaft bis heute und wird nicht müde, in diesem Sinne weiter zu verfahren. Diese sicher harte Aussage bedeutet aber, wie gesagt, keineswegs, daß ich einzelnen evangelischen Christen ihren Glauben abspreche, der in mancher Beziehung durchaus sogar vorbildhaft sein kann. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, auch die Evangelische Christenheit hat, wie die Römische und die Orthodoxe, Heilige hervorgebracht.
Bitte also das immer im Hinterkopf haben, wenn Kritik an der EKD erfolgt (z.B. in meinem folgenden posting).


Sonntag, 14. Dezember 2014

Übertreibungen und Verkürzungen - Exaggerations and reductions

(german and english)

Im Blick auf Übertreibungen oder Verkürzungen, die sich im Christentum entwickelt haben, empfinde ich derzeit den römisch-katholischen Glauben als eine sehr gesunde Mitte.
Ich spreche nicht über den gegenwärtigen "Zustand" der römischen Kirche; der ist in mancher Beziehung traurig und besorgniserregend, vielleicht gar abschreckend, was sich im Grunde über alle drei großen Kirchen sagen läßt.
Ich rede über den Glauben, wie er sich in dieser Tradition ausgeprägt hat.

In view of exaggerations or also reductions which have developed in Christianity, I currently feel that the Roman Catholic faith is a very healthy middle. I'm not talking about the "state" of the Roman Church; that is sad and worrying, perhaps even  dissuasive in some respect - and that can be said about all of the three major churches. I'm talking about the faith as it has manifestet in this tradition.

wesentlich - essential

(german and english):

Sagen wir mal so:
Vielleicht ist nicht alles unbedingt WESENTLICH für den Glauben, und doch stellt es eine Verarmung (vielleicht sogar eine Verwahrlosung) dar, wenn man es einfach sein läßt.
So gesehen sind die "unwesentlichen" Dinge, die wir weglassen, vielleicht doch WESENTLICH.

Let me say it this way:
Maybe not all things are ESSENTIAL for our faith - even so it means an impoverishment (or maybe even a degradation/dilipidation) if you give them a miss.
Seen this way the "not essential" things we let go are  quite ESSENTIAL after all.