Mittwoch, 18. November 2015

"Rechtfertigung"

Ehrlich gesagt: mit dem protestantischen Generalthema der  "Rechtfertigung" tue ich mich schwer. In der Orthodoxen Kirche ist das ja gar kein Thema. Wie es bei den Katholiken aussieht (wenn nicht die Ökumene zu einer Auseinandersetzung dazu zwänge), weiß ich nicht. 
Was ist mit "Rechtfertigung" im evangelischen Sinn gemeint? In einem Beitrag eines ev. Pfarrers zum Buß- und Bettag habe ich gerade gelesen: " ... Gott, der uns allein gerecht sprechen kann." Das klingt nach dem, was manche sagen: Wenn Gott uns ansieht, dann sieht er nicht uns an, wie wir wirklich sind in unserer Sündhaftigkeit, sondern er sieht Christus an, der gerecht ist, und sieht uns so als Gerechte. Es wird uns also etwas zuerkannt, was wir eigentlich nicht wirklich sind. Mir scheint, Paulus meint, wenn er von "Rechtfertigung" spricht, doch eher ein "gerecht gemacht werden" durch Gott. Also einen Prozeß, durch den wir wirklich werden, was wir in Christus sind. Und das kann natürlich nur ein lebenslanger Prozeß sein, an dessen Ende dann, so Gott will, unsere Rettung steht. So jedenfalls meine von der Orthodoxie geprägte Sicht. 
Wer mag mir auf die Sprünge helfen?

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