Donnerstag, 1. Januar 2015

Hochfest der Gottesmutter Maria

Heute, zum Hochfest der Gottesmutter Maria habe ich mich auf den Weg gemacht (und den Wucherpreis von 2,75 € für jeweils Hin- und Rückfahrt von knapp 20 Minuten öffentlichen Nahverkehrs auf mich genommen) und die Heilige Messe im Kaiserdom zu Frankfurt besucht.
Ich habe es nicht bereut. Vom der angenehmen Atmosphäre in dieser wunderschönen alten Kirche abgesehen, war es ein sehr schöner Gottesdienst mit einer würdigen Liturgie, bei der der Liturg nicht versucht hat (was leider auch in katholischen Gottesdiensten eingerissen ist), die Messtexte durch improvisierte Umformulierungen oder Hinzufügungen "zeitgemäßer" und "kirchenpolitisch korrekter"  zu machen. Selbst wenn dahinter durchaus guter Wille und nachvollziehbare Gründe stecken mögen, so zerstört man doch damit etwas, was inhaltlich und sprachlich aus einem Guß ist und beeinträchtigt damit die den vorgegebenen Texten innewohnende Ästhetik. Das hat der Liturg im Dom nicht getan und ich habe es genossen. Das einzige, was mir trotz allem fehlte, war der Einsatz von Weihrauch.  Ich verstehe nicht, wieso die römische Kirche in Deutschland zu Weihrauch (nach meinem Eindruck und halbjähriger Gottesdienstpraxis) ein gestörtes Verhältnis hat. Läßt sich doch die Verwendung von Weihrauch im Gottesdienst biblisch (sowohl alt- als auch neutestamentlich) nachweisen.
Die Lieder waren gut ausgesucht und wurden vollständig gesungen. Das hat mich sehr erfreut. Aus meiner derzeitigen Gemeindepraxis kenne ich es, daß man, wenn man sich denn schon durch ein drei- oder vierstrophiges Lied gekämpft hat, wenigstens die letzte Strophe wegläßt. Auch, wenn sie inhaltlich durchaus gut passen würde. Sehr gefreut habe ich mich auch, daß das Schlußlied ein Marienlied war (auch das erlebe ich im "meiner" Gemeindepraxis nicht), in diesem konkreten Fall eines meiner liebsten Marienlieder "Maria, breit den Mantel aus", nach dem ältesten Marienhymnos, den wir in unerer kirchlichen Überlieferung haben.
Die Predigt war gut, sowohl inhaltlich, als auch vom Vortrag her. Es ging um die unverzichtbare Bedeutung der Gottesmutter für unseren persönlichen, wie für den Glauben der Kirche, dargestellt aus christologischer,  mariologischer und ekklesiologischer Sicht.
Es war also ein sehr gesegneter und beglückender Vormittag, der nach Wiederholung ruft.


Nachtrag: Die liturgischen Wechselgesänge zwischen Priester und Gemeinde wurden natürlich gesungen und nicht gesprochen. Und der Priester saß, ohne dabei steif zu wirken, aufrecht und mit nebeneinandergestellten Beinen vorne auf seinem Priestersitz. Inzwischen leider auch nicht mehr selbstverständlich.


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